Bahá’í gedenken der Opfer der Anschläge vom 11 september, 12.09.11

\n

September 2001\nZum zehnten Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center fanden am Sonntag in ganz Deutschland interreligiöse Gedenkveranstaltungen statt. Im Roten Rathaus wurden Briefe von Kindern, die ihre Eltern bei den Anschlägen verloren haben, verlesen. Vor dem Brandenburger Tor fand den ganzen Tag über ein öffentliches Gedenken mit Gebeten, Musik und Diskussionen statt. Auch in anderen Städten Deutschlands kamen Bahá’í mit Menschen aus anderen Religionen zusammen, um sich gegen religiös motivierte Gewalt und für den Beitrag der Religionen für den Frieden einzusetzen.

\n

Berlin, 12.09.2011 – Auf Einladung des US-Botschafters in Deutschland, Philip D. Murphy, und des Regierenden Bürgermeisters Berlins, Klaus Wowereit, versammelten sich am Nachmittag zahlreiche Repräsentanten aus Politik und Religion im Roten Rathaus, um der Opfer der Anschläge zu gedenken.

\n

Unter anderem trugen Jugendliche aus den verschiedenen Religionen Friedensgebete sowie Schüler der John-F.-Kennedy-Schule in Berlin Auszüge aus den „Legacy Letters“ vor. In den von der Nicht-Regierungsorganisation „Tuesday’s Children“ herausgegeben Briefen an ihre zu Tode gekommenen Eltern schildern 100 Kinder in bewegenden Worten ihre Gedanken und Gefühle.

\n

„Du starbst am 9. September. Ich war noch gar nicht geboren, so sind wir uns nie begegnet. Trotzdem weiß ich etwas über Dich. Du warst lustig und klug.“ So schreibt Claire Dean, die neun Jahre alte Tochter von William Dean, der im 100. Stockwerk im Nordturm der Twin Towers arbeitete ehe die Passagiermaschine einschlug.\nFür die Bahá’í-Gemeinde Deutschland nahm die Generalsekretärin des Nationalen Geistigen Rates, Dr. Nicola Towfigh, an dieser Gedenkveranstaltung teil. Auch vor dem Brandenburger Tor wurden Gebete und Erinnerungen vorgetragen.

\n

Hier gedachte die private Initiative „Religionen auf dem Weg des Friedens“ mit einer ganztägigen Veranstaltung den Opfern der Terroranschläge sowie der nachfolgenden militärischen Auseinadersetzungen. Christen, Muslime, Juden, Buddhisten und Bahá’í organisierten gemeinsam Trauergesänge, Lesungen, meditative Musikdarbietungen und Friedensgebete. Am Nachmittag bildeten Berliner und Touristen zusammen eine 25 mal 25 Meter große Friedenstaube, um auf die Friedensbotschaft der Weltreligionen hinzuweisen. Auch in Trier luden die evangelische Kirchengemeinde, das katholische Dekanat, die jüdische Kultusgemeinde, die islamische Gemeinde und die Bahá’í-Gemeinde gemeinsam zu einem Friedensgebet in den Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais ein. Dort wurde auch eine Friedensbotschaft vorgestellt, die von Vertretern aller Religionsgemeinschaften erarbeitet wurde.

\n

In Hannover riefen Religionsgemeinschaften ebenfalls zum Frieden auf. Bei einer Gedenkstunde am 11. September trugen Christen, Juden, Muslime, Buddhisten, Hindus und Bahá’í Gebete und Gedanken zu Frieden und Versöhnung vor. „Das gemeinsame Gebet der Weltreligionen ist ein Signal“, erklärte Bundespräsident Christian Wulff anlässlich eines Gedenkgottesdienstes in Berlin. „Wir werden uns dem Terrorismus nicht beugen, wir stehen auf gegen Terrorismus und werden nicht hinnehmen, dass Menschen heimtückischen Anschlägen zum Opfer fallen. Jeglicher Terrorismus ist zutiefst inhuman. Er widerspricht dem eigentlichen Wesen von Religion und kann sich auf keine berufen.“